Ich bin in Zell am See, einer kleinen Stadt in den Bergen Salzburgs, aufgewachsen. Über die Jahre meiner etwas verkorksten und dennoch glücklichen Kindheit werde ich hier erzählen. Das Leben floss reguliert und an manchen Stellen bedrohlich dahin wie die Salzach. In der Jugend wollte ich es dann unbekümmert, und stieß damit nicht selten auf den Widerstand der Erwachsenen.
Einer meiner frühesten Eindrücke ist der dunkelgrüne See, selbst im Sommer zu kalt und im Winter lange zugefroren. Setzte ich mich für die Hausaufgaben an den Schreibtisch, so schauten die weißen Berge zum Fenster herein. Im Grunde sind es ein paar Farben, die ich mitgenommen habe.
Nach der Matura war die Zeit der Rechtmacherei vorbei. Da lag die Welt dann offen da – und ich ging nach Wien. Bereits nach wenigen Monaten an der „Graphischen“ wurde mir klar, dass meine Bilder eine bestimmte Energie ausstrahlen wollten. Während viele meiner Kolleg*innen in Richtung Werbefotografie davon stürmten, gestaltete sich der Spagat zwischen kommerzieller Verwertung und freier künstlerischer Entfaltung für mich ungleich schwieriger. Das Gefühl der Abscheu für allzu Kommerzielles ist mir bis heute geblieben.
Beseelt war ich hingegen während meiner zahl- und ziellosen Fotostreunereien. In aller Frühe, während die meisten noch schliefen, brach ich im Morgenlicht auf – in die Peripherie, ins Unscheinbare, ins Graue. Das Leben der Anderen in all diesen Ecken, Bauten, Behausungen und Zufluchtsstätten, berührte und beschäftigte mich.
Gleich nach der „Graphischen“ gründete ich ein Grafikbüro, das ich bis heute mit Freude führe. Ich habe über die Jahre mit einigen der ersten Digitalkameras weiter fotografiert, aber so richtig in ihren Bann gezogen hat mich die Fotografie erst wieder, als der flirrende digitale Workflow in seiner Essenz dem analogen meiner Anfangszeit wieder zu ähneln begann.
„Das Nutzlose ist das Eigentliche.“
(Nikolaus Harnoncourt)
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1987-1989
„Die Graphische“, Wien
div. Ausstellungsbeteiligungen
ab 1990
selbständiger Grafikdesigner
www.lansernutz.com
1999-2001
Herausgeber Kulturzeitschrift „Filter“, Krems
Kulturverein „Zafouk“, Krems
ab 2002
laufend Fotoarbeiten
Fotomontagen „Fusions“
ab 2015
Schwerpunkt Landschaftsfotografie
Reportagen
2018
Photobookstudies, AnzenbergerGallery/Wien
Einzelunterricht Shift School/Dresden
Working Basement, Krems
2019
Ausstellungsfotografie
„Einwegmeere/Wegwerferde“, Intervention im öffentlichen Raum
2020
Entwicklung des Limited Edition Photo-Zines seesee
2021/22
Mehrere Reisen nach Venetien, u.a. zu den Schauplätzen des Buches „In Veneto, 1984 – 89“ von Guido Guidi
https://www.gertlanser.com/category/orte/in_veneto/
2024
Photobook „Exploring Heimat“ erscheint in der Edition Eigenfarben
236 Seiten, Softcover, Format: 230 x 305 mm, ISBN: 978-3-9505465-3-8
https://www.gertlanser.com/produkt/exploring-heimat/