Magdalena
Rührsdorf, June 2021

Das eigentlich nicht übersetzbare „Serendipity“ ist dabei nicht ausschließlich das blindlings aufs Geratewohl ausgerichtete Finden, es will auch nicht der sprichwörtliche „glückliche Zufall“ sein, der gerade noch ein Unglück wettmacht; Serendipity muss als ein Vorkommen, als eine Entwicklung eines einem zufallenden Ereignisses, verstanden werden, das sich als zufriedenstellend und wohltuend erweist, ohne dass in dem Moment rational zu verstehen ist, woher das Geschehen jetzt kommt, das sich zugleich, scheinbar einer inneren Logik folgend, eben auch noch als folgerichtig erweist.
(Serendipity. Vom Glück des Findens. Niklas Luhmann, Ulrich Rückriem, Jörg Sasse. Katalog zur Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld, 2015)

Passing By

Der Fluss verbindet das Hier mit fernen, unbekannten (Sehnsuchts-) Orten, doch er trennt uns auch vom Gegenüberliegenden, vom zum Greifen Nahen. 

Dem Wesen des Flusses entsprechend, entstehen diese Bilder im Vorübergehen. Sie sind Dokumente flüchtiger Begegnungen mit unbekannten Menschen. Ahnungen von Verbundenheit tauchen auf. 

Die Fotografie hält den Fluss an. Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen, sagt man, und der einmalige Moment darf bleiben – als Bild.


„Passing By“ ist Teil einer Fluss-Trilogie, an der ich arbeite, unter dem Arbeitstitel „Rivertales“ (inspiriert von Martin Ptaks wunderbarem gleichnamigen Album).

Der zweite Teil ist ein Buchprojekt und beschäftigt sich mit der archaischen Landschaft der Wachau, Arbeitstitel „Elementare Landschaft. Versuche über den Fluss“.

Der dritte (und zeitlich eigentlich erste) Teil ist eine Arbeit aus dem Jahr 1989. Tägliche Selbstauslöserfotos während einer 6-wöchigen Donaureise mit dem Padelboot von Wien nach Turnu Severin.
Davon mehr in Bälde…